Die Frage „wer bin ich?“ begleitete mich viele Jahre meines Lebens. Sie quälte mich auf zermürbende und schmerzende Weise. Selbst, wenn ich dachte, sie beantwortet zu haben und mir innerlich ein „adäquates“ Selbstbild und eine Identität zusammengebastelt hatte, bescherte mir das Leben relativ bald eine Situation, einen Kommentar meines Gegenüber oder eine depressive, düstere Phase, in der das mühselig aufgebaute Gerüst meiner vermeintlichen Identität wieder zusammenbrach. Hinter der Frage danach, wer ich sei, versteckte sich meistens der Wunsch, mich zu spüren, um die innere Leere zu füllen. Der Wunsch, gesehen zu werden und mich erst durch die Bestätigung des Anderen daran zu erinnern, wer ich bin. Es ist das typische Muster des Typus 4 im Enneagramm, welcher in seiner Kindheit nicht für sein wahres Selbst geliebt wurde und sich deshalb bemühte, dem Wunschbild seiner Eltern zu entsprechen. Menschen dieses Typus‘ haben im unbewussten Zustand oft ein verzerrtes Selbstbild und kein klares Ich-Gefühl. So erinnerte ich mich beispielsweise oft erst wieder an mich selbst, wenn ich in den Spiegel sah – ach ja, das bin ja ich und so sah ich nochmal aus… Für manchen mag dies schwer nachvollziehbar sein, doch „Betroffene“ erkennen sich vielleicht. Mit der hinzukommenden Hochsensibilität und den Antennen auf die äußeren Reize gerichtet, war es ein Leichtes, die Verbindung zu mir selbst über den Tag komplett zu verlieren. Jahrelang war da so viel Verwirrung in mir. So viel tiefer Schmerz. So viel Hast. So viel Sucht nach Alkohol und Drogen – alles, um mich irgendwie ganzer zu fühlen, irgendwie voller, gefüllter, intensiver.
Aber das ist Vergangenheit. Ewig an Schmerz festhalten und sich darin fallen lassen ist Vergangenheit. Eltern für sein Leiden verantwortlich zu machen ist Vergangenheit. Sich nur über die Typen des Enneagramms zu identifizieren und dadurch doch mit dem Fokus auf dem Mangel zu bleiben, ist für mich Vergangenheit. Es ist alt und ich darf nun loslassen, darf erkennen, wer ich in Wahrheit bin.
Die Frequenz der Erde hat sich erhöht und Neues ist möglich und leichter als zuvor – ein neues Sein, ein hohes Schwingen.
Wer bin ich also in Wahrheit? Worauf kann ich immer bauen, mich immer berufen in mir, egal wo, mit wem oder in welcher Situation ich mich befinde?
Auf meinen heiligen Kern, der unverändert bleibt, egal was ich tue oder nicht tue. Meine individuelle Kernenergie, mit der ich hier auf der Erde bin. Die Verbindung mit meiner Seele und mit meinem hohen Selbst. Ich kann mich verbinden mit dem tiefen Wissen in mir, dass ich bereits vollkommen bin, dass ich bereits voll bin. Dass ich nicht erst leisten muss, um zu sein. Wow, wurden wir nicht komplett gegenteilig erzogen? Bist du bereit für diese Wahrheit? Stell dir schon mal eine Welt vor, in der jeder einzelne Mensch dasselbe Gehalt bekommt. In der es nicht mehr um das „um zu“ geht, sondern um das pure Sein, Genießen, Lieben und Erschaffen aus der Lust und Freude heraus. Dann bekommst du eine Ahnung davon, wofür wir wirklich hier sind auf der Erde. Und wir befinden uns bereits in diesem goldenen Zeitalter, wir fahren direkt hinein. Wir erwachen und zu erwachen bedeutet, zu erkennen, wer wir in Wahrheit sind und unsere Multidimensionalität anzuerkennen.
Ich möchte versuchen, dir den illusorischen Charakter dieser inneren Leere zu verdeutlichen, die ich lange Zeit so sehr spürte. Die innere Leere entstand ursprünglich aus dem Vergessen, wer ich wirklich bin, nämlich ein göttliches vollkommenes Wesen, genau wie du. Die Leere manifestierte sich durch mein Bewusstsein in Zuständen des Mangels, durch Neid, also gedankliche Illusionen, und der alten Annahme, für mein wahres Selbst nicht geliebt zu sein. Um von der Leere in die Fülle zu fließen, musste ich die Fülle sehen, die bereits da war. Fülle ist nur mit Fülle anziehbar. Sendest du Mangel, empfängst du auch Mangel, immer wieder. Das ist Gesetz des Universums. Denn Fülle kommt nur, wenn du bereits hier und jetzt Fülle spürst und dafür brauchst du Dankbarkeit und das Bewusstsein über alles, was du bereits bist, hast, jetzt, hier. Fülle ist eine Frequenz, in die du hineinspringen kannst. Ich erspüre meine Fülle vor allem durch das Tanzen – auf englisch: AbunDANCE ! Es ist das beste Werkzeug für mich, um zum Beispiel morgendliche Leere und chaotische Energien der Nacht in Fülle, Lust und Leichtigkeit zu transformieren. Die Fülle, nach der sich mein Verstand sehnte, führte auf Bewusstseinsebene zwangsläufig in eine Sackgasse. So lange du in deinem Leben ausschließlich deinem Verstand vertraust und alle deine Gedanken für wahr hältst, bist du ein Sklave! Du bist gefangen in der nie enden wollenden Sehnsucht deines Verstandes, in seinem ewigen Hunger. In dem „Ich muss erst das, das und das erledigen / erlebt haben / besitzen, um ganz oder geheilt zu sein / mich zu belohnen / es mir gut gehen zu lassen / mich feiern zu dürfen / mir etwas zu gönnen…“ Es ist die Zeit, um dich ganz neu zu erinnern, wer du bist, dich ganz neu zu entdecken. Im Jetzt. Durch Spüren. Über deinen Körper. Über Tanzen. Über Meditieren. Über in dich Hineinsinken. Über dich selbst Feiern. Über NICHT MEHR DENKEN.
Mein Schaffen aus dem Sein heraus hat viel mit der Wahrheit zu tun. Und mit Sanftheit. Diese Sanftheit, die ich der Welt zu geben habe, möchte ich nun mit mir selbst vollkommen leben. Ich möchte mich zutiefst ehren und so sanft behandeln, wie ich Maël sanft behandele. So sanft, wie ich zu Marian spreche, wenn er traurig ist. So sanft, wie ich einem alten Opa über die Straße helfe. Mich so sehr verehren, wie ich Menschen wie Charlotte Roche verehre. Denn die Annahme, sie sei in irgendeiner Hinsicht mehr wert als ich, ist schlicht und einfach eine große Illusion, dessen Gedankengerüst man direkt bei der Wurzel abschneiden muss. Ein Stopp-Schild setzen, sobald ein vergleichender Gedanke hereinspaziert. Sofort. Das löst doch nicht das Problem, würden vielleicht einige sagen, aber doch, das und nur das löst das Problem, denn das Problem selbst ist bereits die Illusion und nicht existent. Es ist lediglich ein gedankliches Luftschloss ohne Inhalt, ohne Seinsgrund. Denn in Wahrheit bereitet mir mein eigener, ganz individueller Weg, wenn ich ihn GANZ wähle, all die Fülle, die ich mir wünsche. In Wahrheit kann ich nur meinen eigenen Weg gehen und schaute nur nach anderen, weil ich mich noch nicht 100% für mich entschieden hatte, für meinen Weg, für mein Glücklichsein. Verbinde dich mit deinem hohen Selbst, spüre hinein in dein Herz und du bist verbunden mit deiner Wahrheit, mit deinen Visionen, mit deiner großen Kraft. Jeder Mensch trägt tief in sich eine riesige Kraft und in dieser aktuellen Zeit werden wir sehr tief dazu eingeladen, uns mit ihr zu verbinden. Diese tiefe Kraft, deine Kernenergie, schwingt sehr hoch, sie ist dein göttlicher Kern und dein höchster Raum. Manchmal schaffe ich es bereits, den ganzen Tag in diesem Kern und dieser hohen Schwingung zu sein. Dann kann ich Freude und Frieden in allem finden, selbst darin, den Abwasch zu erledigen. In vollkommener Liebe und Sanftheit mit mir selbst, strahlend, glasklar, wahr. Menschen mit einer wundervollen Ausstrahlung haben diese, weil sie sich so tief mit sich selbst verbunden haben. Sie strahlen nach außen, aber sinken immer weiter und weiter nach innen. Hier ist dein Raum, deine Freiheit, hier kann dir niemand etwas „antun“. Du brauchst keine Angst haben, jemand könnte dich auslachen, wenn du aus diesem Kern heraus stöhnst, dich räkelst, dein Becken kreist oder in Jubelschreie ausbrichst – ja, es kann gut sein, dass sie komisch gucken oder lachen. Aber weil du dich in dieser inneren Tiefe gleichzeitig in so einer großen Liebe mit dir selbst befindest, da du deine Vollkommenheit realisierst, wird dir das Außen immer egaler. Werden die Reaktionen immer egaler. Vielleicht werden sich manche Leute von dir abwenden, weil du alte Muster nicht mehr bedienst. Weil du jetzt für dich gehst und nicht mehr für den anderen. Aber es werden neue Menschen kommen, andere Seelen, mit denen du nun viel leichter schwingst. Du sendest deine Wahrheit – also empfängst du deine Wahrheit. Und zur gleichen Zeit gibst du anderen die Erlaubnis, ebenso frei und unbekümmert, ebenso wild und ekstatisch oder still und schweigend zu sein, wenn DU dich einfach danach fühlst. Dies ist die Zeit, um deine Wahrheit zu erkennen. Dies ist die Zeit, um mutig voran zu schreiten und unabhängig zu werden von äußerer Bestätigung – sie ist sowieso variabel und niemals wirst du es allen recht machen können – die einzige Bestätigung, die du brauchst, ist deine eigene! DU darfst dich selbst am meisten feiern! Du darfst sein, was nach den alten Matritzen „egoistisch“ und „arrogant“ genannt wurde, denn dann kümmerst du dich um deine Fülle, deine Kraft, deine Schönheit, bis du überquillst vor Liebe und DANN kannst du geben, dann gibst du ganz natürlich! Dann strahlst du so sehr, dass du ohnehin ein leuchtendes Vorbild für so viele Menschen bist. Erst dann ist das Geben wirklich gesund, wirklich aus dem Herzen und dann nimmt es dir keine Kraft. Es ist die Zeit, um den alten Irrglauben, wir seien für den anderen verantwortlich, über Bord zu werden und uns wieder zu erinnern, dass jeder Mensch ausschließlich für sich selbst und für sein Glücklichsein allein verantwortlich ist. Triggert dich das? Bist du jetzt empört? Die christliche Moral war lange so eingebrannt in unser Denken, dass selbst Atheisten davon durchtränkt waren. Ja, du darfst erstmal nur an dich denken, dich um dich selbst kümmern, endlich! Ja, du darfst dich so richtig abfeiern, du darfst dich selbst am allermeisten lieben! Aber wirklich lieben, mit allem, und auch bei den Schatten nicht wegschauen, wahrhaftig und ehrlich mit dir selbst. Ja, du darfst dich selbst genießen und genießen und genießen. Und was meinst du, wie du am Ende anderen damit hilfst. Und was meinst du, was du für ein Geschenk bist für die Welt… In deiner Fülle liegt die Kraft! Und alles, was du für deinen Weg brauchst, alle Gaben und Talente sind bereits da, sie warten nur darauf, dass du die Geschenke entdeckst und sie Stück für Stück entpackst!
Ich bin sprachlos vor Inspiration!… „nach außen strahlen und immer weiter und weiter nach innen sinken“… deine Worte sind so wahr, so tief, so klar… der Text ist ein Manifest!
Danke Sister, danke für dein Wirken! ❤
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