Info: Ich schreibe diese Zeilen in erster Linie für mich. Die Veröffentlichung macht meine Wut für mich existenzberechtigt, egal was jemand dagegen einzuwänden hat. Wut ist eine Energie, die nach außen drängt. Es ist eine belebende Kraft, die wir seit Kindheit an unterdrücken, weil sie in unserer Gesellschaft nicht erwünscht ist. Aggression (lat. „aggredi“ – angreifen, aber auch herangehen, darangehen) brauchen wir zur Abgrenzung und um unser Leben auf die Kette zu kriegen.
Ich bin keine Männerhasserin. Ich bin keine Menschenhasserin. Aber ich liebe mich am meisten und zum Schutz meiner femininen Kraft brauche ich gesunde und kraftvolle Grenzen.
Ich befreie meine Stimme und spreche meine Wahrheit.
Meine Wahrheit wird nicht immer wie Rosen duften für dich.
Ich ziehe eine Grenze, bevor dein Scheiß in mich übergeht und meinen Seelenfrieden stört.
Ich werde nicht länger dem weiblichen Klischeebild entsprechen und immer angepasst, lieb, zugewandt und höflich sein.
Ich bin wütend, wenn ich wütend bin. Ich bin traurig, wenn ich traurig bin. Ich freue mich, wenn ich Freude empfinde. Ich verleihe jedem Gefühl Ausdruck, auch wenn es nicht jedem und jeder gefällt.
Ich lasse die seit meiner Kindheit angestaute und nicht gewünschte Wut endlich raus. Ich schlage mit einem Stock auf ein Kissen ein und schreie, bis ich keine Kraft mehr in den Armen, dafür aber wieder in meinem Zentrum habe.
Ich übernehme keine Verantwortung mehr für die Gefühle anderer Menschen, im Sinne, dass ich mich für das Leiden des anderen schuldig fühle! (Was nicht heißt, dass ich ihn willentlich verletzen will und mir der Rest egal ist. Es geht dabei um ein ganz altes Muster in meinem Unbewussten.)
Ich halte nicht länger mit der Wahrheit zurück. Ich weiß sofort, ob du mir was vorspielst, ich bin ein Detektor für die Wahrheit, denn ich bin Hochempathin (und nehme deshalb die unterdrückten Gefühle anderer Menschen auf). Ja, ich weiß, auf Dauer ist dies nicht der Weg der höchsten Liebe, aber in diesem Moment ist es die Wut, die mir helfen wird, zu wachsen (bald ist wieder Mitgefühl am Start, keine Sorge): EUER UNTERDRÜCKEN VON GEFÜHLEN GEHT MIR DERMAßEN AUF DEN ZEIGER! ICH MUSS ALL DAS FÜHLEN, IHR WICHSER! LASST DIE GEFÜHLE DOCH EINFACH MAL ZU, IHR WERDET NICHT DARAN STERBEN! (so, jetzt ist es ist raus)
Ich öffne dir mein Herz nur dann, wenn es sich für mich richtig anfühlt.
Ich zeige dir meine Grenze klar und deutlich, wenn du versuchst mich zu analysieren oder zum Beispiel ganz wunderbar einfühlsam sagst „Lach doch mal!“
Ich zeige dir meine Grenze klar und deutlich, wenn ich mich von dir bedrängt fühle.
Ich zeige dir meine Grenze klar und deutlich, wenn du deinen Müll bei mir abladen willst.
Ich zeige dir meine Grenze klar und deutlich, wenn du mich auf der Straße oder in der Bahn zu lange anglotzt und ich mich von dir beobachtet fühle. Ich sage zu dir: Ich fühle mich von deinen Blicken belästigt, denn sie kommen nicht aus wohlwollender Anerkennung, sondern aus Gier. Mit deiner Gier überschreitest du meine Grenze. Möchtest du gierig angeglotzt werden, fühlt sich das gut an für dich?
Wenn du mich auf der Straße ansprichst und sagst: EY MÄDCHEN, du hast so ein hübsches Gesicht, lass dir die Haare wieder lang wachsen! Dann sage ich: Wer hat dich nach deiner Meinung gefragt? Niemand war jemals weniger daran interessiert als ich, also behalt sie für dich und kümmer dich um dein eigenes Leben.
Wenn ich mich bei dir unwohl fühle, gehe ich. Punkt.
Ich erinnere mich selbst an diese Zeilen, wenn der innere Kritiker, wie fast jeden Tag, mich innerlich anschreit und vom Gegenteil zu überzeugen versucht.
Fick dich, du kleiner mickriger innerer Scheiß-Kritiker.
richtig richtig wichtig. danke. ich fühle jede einzelne zeile dieses textes in mir und meiner seele.
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❤ das erfeut mein herz!!!
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