Gerade im Wald
da habe ich so viel verstanden
der Ausgang aus dem Gefängnis
liegt im Erkennen dessen,
dass ich das Leben – mich – die Gesetze
ganz lange gar nicht verstand
Ich lebte nach unwahren Gesetzen
Illusionen
diktiert durch Ängste, Vergleiche und so unendlich großen Mangel
jeden einzelnen Tag war da die feste Überzeugung – etwas fehlt in mir
etwas stimmt nicht
Ich muss etwas tun, um dieses Etwas zu erlangen,
um es mir irgendwie hinzuzufügen.
NATÜRLICH konnte ich nicht zur Ruhe kommen
NATÜRLICH konnte ich nie wirklich entspannen
NATÜRLICH war ich nie genug aus diesem Blick heraus
und natürlich wusste ich nie, wie es sich anfühlt,
wenn einfach alles gut ist. Alles am richtigen Platz in mir.
Wie fühlt sich LEBEN dann an?
Wenn endlich Ruhe herrscht im Kopf?
Wenn mich die große Ur-Mutter und der große Ur-Vater
und die Bäume, der Wald
endlich runterbringen
auf den Boden der Tatsachen.
Die Stimme einer tiefen Erdkraft sprach durch mich
beruhigte mich mit so großer Selbstverständlichkeit.
Da musste ich wirklich lachen
und so viel seufzen und stöhnen.
Und weinen natürlich.
Wie sich das anfühlt zur Ruhe zu kommen und dabei SATT zu sein
habe ich vielleicht das letzte Mal in der Kindheit gefühlt
Nichts tun zu müssen
nichts sein zu müssen
nicht noch mehr
sondern immer weniger
Je langsamer ich werde, desto schneller gelange ich
zu meinem wahren Kern
Ur-Sein.
